Im Juli hatte ich frei, und zum ersten Mal seit gefühlt ewiger Zeit konnte ich mich vom ersten Tag an entspannen. Mein Kopf hat alle Arbeitsfenster zugemacht und sich komplett auf Urlaubsdinge ausgerichtet: Ausschlafen. Zweisamkeit. Verreisen. Wir sind in Bayern auf den Spuren meiner Vorfahren gewandelt und ich habe ein Präsenztraining bei Elma Esrig besucht.
Staffelfinale bei Herz & Zunge
Am 2. Juli ist die vorerst letzte Folge des Herz & Zunge Podcasts erschienen. Sie bildet den Abschluss unserer zweiten Staffel und behandelt ein besonderes Thema: verliebt kommunizieren! Für das Staffelfinale wollten wir etwas besonders schönes und leichtes machen. Und ja, wir erzählen dabei auch ein paar Anekdoten aus unserem (Liebes-)Leben.
Seitdem sind wir in der Sommerpause und tanken neue, kreative Energie für die dritte Staffel. Die wird kommen! Wann genau und mit welchen Themen und neuen Ideen… das verrate ich dir, sobald ich es weiß 🙂
So, jetzt aber zum Reise-Content 😉
Meine Wurzeln in Franken
Früher waren wir in den Ferien oft bei Oma: in einem kleinen Dorf in der Nähe von Schweinfurt. Da wurden Himbeeren gepflückt, Expeditionen in den wilden Teil des Gartens oder auf den Dachboden unternommen und NATÜRLICH Klöße gegessen. Schön war das. Aber seit Oma nicht mehr ist, war ich lange nicht dort, und meine Verwandtschaft in der Gegend kenne ich noch gar nicht so gut.
Das wäre ja eigentlich schon Grund genug für eine Reise. Aber es gab noch einen Grund. Ich mag die sanfte, hügelige Landschaft dort. Ich mag es, wie die Leute sprechen (bei den ersten Zug-Durchsagen im fränkischen Dialekt kribbelt mir schon alles). Und mein Mann? Der hatte von all dem noch nie was gehört, und war, ehrlich gesagt, auch skeptisch. Als Ostfriese geht ihm das Meer natürlich über alles.
Erste Station: Schweinfurt und umzu
Die erste Station war, logischerweise, Schweinfurt. Die Stadt, in der meine Mama aufgewachsen ist, kannte ich nicht wirklich. Früher waren wir höchstens mal kurz für Besorgungen hier. Aber sie gefiel mir gut, mit ihren Gassen und Ocker-Tönen und (die Bremer*innen werden mich verstehen) den vertrauten Schweinen 🙂
Von hier machten wir eine Radtour ins Dorf meiner Großeltern und verbrachten einen sehr gemütlichen Tag bei meinem Onkel, Patentante und Cousine. Ein gelungenes Wochenende, mit echtem Sommerferienfeeling bei 33 Grad. Baden in See und Gartenteich inklusive!
Zweite Station: Bamberg
In der Nähe von Bamberg wurde meine Oma geboren. Die Bamberger Verwandtschaft kenne ich zwar nicht, aber die Stadt wollte ich gerne sehen. Und sie ist richtig schön! Die Regnitz schlängelt sich mitten durch die Altstadt, in mehreren Armen, und die Häuser sind an manchen Stellen direkt ans Ufer gebaut.
Weil Bamberg so schön ist, ist allerdings auch viel los. Außerdem ist Montag der Studierendentag, also der, wo alle feiern gehen. Eine Unterkunft in einer Straße mit mehreren Brauereien ist da nicht so ganz ideal. Aber nu!
Dritte Station: Bayreuth
In Bayreuth haben wir meinen anderen Onkel besucht. Wir kannten uns noch fast überhaupt nicht, und in Bayreuth waren wir auch noch nie. Trotzdem war es irgendwie vertraut. Ein schönes Kennenlernen!
Präsenztraining mit Pferden
Und dann kamen wir nach Neuburg am Inn. Das ist schon kurz vor Österreich – nur der Fluss trennt die beiden Länder. Um mit dem Zug nach Neuburg zu kommen, mussten wir in Österreich aussteigen, und dann über eine Brücke zurück nach Deutschland. Hier hatten wir uns für vier Tage einquartiert: Ich um an Elma Esrigs Kurs „PferdeStärkenFührung“ teilzunehmen, mein Mann, um zu Schreiben und seine Geschichtenentwürfe zu überarbeiten.
„Eine Fortbildung“, sagst du vielleicht, „im Urlaub, das ist doch Arbeit. Und da redest du von Abschalten?“
Ja und nein, sage ich. Ja, Elmas Workshop war ein großartiger Impuls für meine Arbeit. Und nein, es war nicht ausschließlich Arbeit. Elma denkt ihre Themen GROSS, und das sind sie auch. Präsenz. In Kontakt kommen. Das sind Aufgaben, die den ganzen Menschen betreffen, auf allen Ebenen und in allen Lebensbereichen.
Der Kurs war jedenfalls eine großartige Erfahrung. Transformativ. Bereichernd und berührend. Hier kannst du ganz genau nachlesen, was ich von Elma und ihren Pferden über meine Präsenz lernen durfte.
Was im Juli sonst noch so los war…
- Ich habe Besuch von Freund*innen bekommen: erst aus Duisburg, und dann aus Dresden ❤️
- In Münster fand zum ersten Mal die Westfälische Wohnzimmerunterhaltung (kurz WWU) statt. Eine Idee meines Ex-Gästeführerkollegen Stephan, der in seinem Wohnzimmer eine Art geheimen Kultursalon veranstaltet 😎
- Ich habe mit einer „Funktionalen Integration“ nach der Feldenkrais Methode begonnen…
- …und die alten Plakate vom Stadtensemble zu Notizbüchern verarbeitet.
Flashback: Juli 2022
Der Juli war auch letztes Jahr schon unser Reisemonat. Da haben wir unsere große, wundervolle Islandreise gemacht, von der ich dir in meinem Monatsrückblick damals berichtet habe, mit Hundespaziergängen in den Westfjorden, Zelten und Eisbaden im Norden und entspanntem Kaffee in Reykjavík.
So lief es im Juli mit der Langsamkeit
Der Juli war erholsam und entschleunigend. Soviel steht schonmal fest. Aber es gab auch Momente, in denen mir die Langsamkeit schwerfiel.
Zum Beispiel im Präsenztraining, als ich merkte, dass mein Lernprozess langsamer war, als der anderer Teilnehmer*innen. Im Nachhinein war es genau richtig so, wie es war. Und doch war da immer wieder mal der Gedanke: „Wieso kann ich das noch nicht? Und die anderen schon?“ Hallo, Vergleichen und Bewerten!
Am Ende blieb mir nur eines: Aushalten, dass es so ist. Meinen Prozess nehmen und ihm vertrauen. Mir vertrauen, und Elma. Und weitermachen. Denn in dem Moment, wo du vergleichst, bist du eben auch raus aus der Präsenz. Aus dem spielerischen, ausprobierenden Lernen, das so schön ist. Und manchmal so fragil.
Meine Pläne für den August
Der August hat mit einer intensiven Probenwoche begonnen. Cactus Junges Theater proben für das Projekt „Destination Love“. Ich begleite das jugendliche, interkulturelle Ensemble als Sprecherzieherin – das erste Mal, dass ich sowas mache, und ich genieße es komplett!
Darüberhinaus wird es darum gehen, mich in einer neuen Situation zurechtzufinden – denn im Juni habe ich meine Tätigkeit als Projektleiterin des Stadtensembles beendet. Das hat einen beträchtlichen Teil meiner Zeit und meiner Einnahmen ausgemacht. Ich freue mich zwar auf die freiwerdende Energie, habe aber auch noch viele offene Fragen zu dem, was jetzt kommt. Mal sehen!
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Bis bald
deine Paula
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